Luise liest vor, was er ihr schreibt: „Mein liebes, einziges Kind!“ — „So ein Schwindler!“ — sagt sie hochblickend. „Wo er doch genau weiß, dass er Zwillinge hat!“ Dann liest sie weiter: „Hast Du denn ganz vergessen, wie Dein Haushaltungsvorstand aussieht, dass Du unbedingt, noch dazu zum Ferienschluss, eine Fotografie von ihm haben willst? Erst wollte ich Dir ja ein Kinderbild von mir schicken. Eines, wo ich als nackiges Baby auf einem Eisbärenfell liege! Aber du schreibst, dass es unbedingt ein funkelnagelneues Bild sein muss! Na, da bin ich gleich zum Fotografen gerannt, obwohl ich eigentlich gar keine Zeit hatte, und hab ihm genau erklärt, weswegen ich das Bild so eilig brauche. Sonst, habe ich ihm gesagt, erkennt mich meine Luise nicht wieder, wenn ich sie von der Bahn abhole! Das hat er zum Glück eingesehen. Und so kriegst Du das Bild noch rechtzeitig. Hoffentlich tanzt Du den Fräuleins im Heim nicht so auf der Nase herum wie Deinem Vater, der Dich tausendmal grüßt und große Sehnsucht nach Dir hat!“
„Schön!“ sagt Lotte (прекрасно! — говорит Лотта). „Und lustig (и весело)! Dabei sieht er auf dem Bild so ernst aus (при этом на фотографии он выглядит таким серьезным; aussehen — выглядеть; das Bild — картина; фотография)!“
„Wahrscheinlich hat er sich vor dem Fotografen geniert zu lachen (вероятно, он постеснялся смеяться перед фотографом; sich genieren [жэнúрн] — стесняться)“, vermutet Luise (предполагает Луиза). „Vor anderen Leuten macht er immer ein strenges Gesicht (перед другими = чужими людьми он всегда делает строгое лицо). Aber wenn wir allein sind (но когда мы одни), kann er sehr komisch sein (он может быть очень смешным).“
Lotte hält das Bild ganz fest (Лотта крепко держит фотографию). „Und ich darf es wirklich behalten (и мне действительно можно оставить ее себе; behalten — оставлять, удерживать, сохранять; halten — держать)?“ „Natürlich“, sagt Luise (конечно, — говорит Луиза), „deswegen hab ich’s mir doch schicken lassen (поэтому/для того ведь я и попросила ее /фотографию/ мне прислать; ich`s = ich es; lassen — оставлять; пускать; побуждать, просить)!“
„Schön!“ sagt Lotte. „Und lustig! Dabei sieht er auf dem Bild so ernst aus!“
„Wahrscheinlich hat er sich vor dem Fotografen geniert zu lachen“, vermutet Luise. „Vor anderen Leuten macht er immer ein strenges Gesicht. Aber wenn wir allein sind, kann er sehr komisch sein.“
Lotte hält das Bild ganz fest. „Und ich darf es wirklich behalten?“ „Natürlich“, sagt Luise, „deswegen hab ich’s mir doch schicken lassen!“
Die pausbäckige Steffie sitzt auf einer Bank (толстощекая Штеффи сидит на одной из скамеек; die Backe — щека; die Bank — скамья), hält einen Brief in der Hand und weint (держит в руке письмо и плачет). Sie gibt dabei keinen Laut von sich (при этом она не издает ни звука; geben — давать). Die Tränen rollen unaufhörlich (слезы катятся беспрерывно/непрестанно; die Träne; aufhören — перестать) über das runde, unbewegliche Kindergesicht (по круглому, неподвижному = застывшему детскому лицу; sich bewegen — двигаться). Trude schlendert vorbei (Труда бредет мимо), bleibt neugierig stehen (с любопытством останавливается; stehen bleiben; stehen — стоять; bleiben — оставаться), setzt sich daneben (садится рядом) und schaut Steffie abwartend an (и выжидательно смотрит на Штеффи; jemanden anschauen; warten — ждать, ожидать). Christine kommt hinzu (Кристина тоже подходит; hinzu — к) und setzt sich auf die andere Seite (и садится с другой стороны). Luise und Lotte nähern sich und bleiben stehen (Луиза и Лотта приближаются и останавливаются). „Fehlt dir was (что-то случилось/что с тобой: «не хватает тебе чего-/то/»; fehlen — не хватать, недоставать)?“ fragt Luise (спрашивает Луиза).
Die pausbäckige Steffie sitzt auf einer Bank, hält einen Brief in der Hand und weint. Sie gibt dabei keinen Laut von sich. Die Tränen rollen unaufhörlich über das runde, unbewegliche Kindergesicht. Trude schlendert vorbei, bleibt neugierig stehen, setzt sich daneben und schaut Steffie abwartend an. Christine kommt hinzu und setzt sich auf die andere Seite. Luise und Lotte nähern sich und bleiben stehen. „Fehlt dir was?“ fragt Luise.
Steffie weint lautlos weiter (Штеффи продолжает беззвучно плакать; der Laut — звук). Plötzlich senkt sie die Augen (вдруг она опускает глаза; das Auge) und sagt monoton (и монотонно произносит; monotón): „Meine Eltern lassen sich scheiden (мои родители разводятся; scheiden — разделять, разлучать; sich scheiden lassen — разводиться: «дать себя разделить/разлучить»)!“
„So eine Gemeinheit (какая подлость; gemein — общий; подлый, низкий)!“ ruft Trude (восклицает Труда; rufen — кричать, звать; восклицать). „Da schicken sie dich erst in die Ferien (сперва они отправляют тебя на каникулы), und dann tun sie so was (а потом вот что делают)! Hinter deinem Rücken (за твоей спиной; der Rücken)!“
„Der Papa liebt, glaub ich, eine andere Frau (я думаю, что папа любит другую женщину; glauben — верить; полагать, думать)“, schluchzt Steffie (всхлипывает Штеффи).
Luise und Lotte gehen rasch weiter (Луиза и Лотта быстро проходят мимо/идут дальше; weiter — дальше). Was sie eben gehört haben (то, что они только что услышали), bewegt ihre Gemüter aufs heftigste (волнует: «движет» их души сильнейшим образом; das Gemüt — душа, душевное состояние; heftig — сильный, резкий).
Steffie weint lautlos weiter. Plötzlich senkt sie die Augen und sagt monoton: „Meine Eltern lassen sich scheiden!“
„So eine Gemeinheit!“ ruft Trude. „Da schicken sie dich erst in die Ferien, und dann tun sie so was! Hinter deinem Rücken!“
„Der Papa liebt, glaub ich, eine andere Frau“, schluchzt Steffie.
Luise und Lotte gehen rasch weiter. Was sie eben gehört haben, bewegt ihre Gemüter aufs heftigste.
„Unser Vater“, fragt Lotte (/а/ у нашего отца, — спрашивает Лотта), „hat doch aber keine neue Frau (еще ведь нет новой женщины)?“
„Nein“, erwidert Luise (нет, — отвечает Луиза; erwidern — возражать; отвечать). „Das wüsste ich (я бы знала об этом; wissen — знать; wusste — знала; wüsste — знала бы).“
„Vielleicht eine, mit der er nicht verheiratet ist (может, такая, на которой он еще не женился)?“ fragt Lotte zögernd (нерешительно спрашивает Лотта; zögern — колебаться, не решаться; медлить).
Luise schüttelt den Lockenkopf (Луиза трясет кудряшками: «кудрявой головой»; die Locken; der Kopf). „Bekannte hat er natürlich (знакомые у него, конечно же, есть; bekannt — знакомый, известный; der Bekannte — знакомый; die Bekannte — знакомая). Auch Frauen (также и женщины). Aber du sagt er zu keiner (но на «ты» он ни к кому из них не обращается)! Aber wie ist das mit Mutti (а как обстоят дела с мамой)? Hat Mutti einen — einen guten Freund (у мамы есть какой-нибудь — какой-нибудь хороший друг)?“
„Unser Vater“, fragt Lotte, „hat doch aber keine neue Frau?“
„Nein“, erwidert Luise. „Das wüsste ich.“
„Vielleicht eine, mit der er nicht verheiratet ist?“ fragt Lotte zögernd.
Luise schüttelt den Lockenkopf. „Bekannte hat er natürlich. Auch Frauen. Aber du sagt er zu keiner! Aber wie ist das mit Mutti? Hat Mutti einen — einen guten Freund?“
„Nein“, meint Lotte zuversichtlich (нет, — уверенно говорит Лотта; meinen — думать, полагать, считать; говорить; die Zuversicht — уверенность, глубокое убеждение). „Mutti hat mich und ihre Arbeit (у мамы есть я и ее работа), und sonst will sie nichts vom Leben, sagt sie (а больше она ничего не хочет от жизни, /как/ она говорит; das Leben; sonst — кроме того, еще; иначе, в противном случае; обычно).“
Luise blickt die Schwester ziemlich ratlos an (Луиза в некоторой растерянности = довольно растерянно смотрит на сестру; jemanden anblicken — смотреть на кого-либо; blicken — смотреть, глядеть; ratlos — беспомощный, растерянный; der Rat — совет). „Ja, aber warum sind sie denn dann geschieden (да, но почему же они тогда разведены; scheiden — разделять; geschieden — разведенный/разведенная)?“
Lotte denkt nach (Лотта задумывается; nachdenken über etwas — размышлять, задуматься о чем-либо; denken an etwas — думать о чем-либо). „Vielleicht waren sie gar nicht auf dem Gericht (может быть, они совсем и не были на суде; das Gericht)? So wie Steffies Eltern das wollen (так, как хотят родители Штеффи)?“
„Warum ist Vater in Wien und Mutti in München (почему папа в Вене, а мама в Мюнхене)?“ fragt Luise. „Warum haben sie uns halbiert (почему они нас разделили; halbieren — делить пополам; halb — половина)?“
„Nein“, meint Lotte zuversichtlich. „Mutti hat mich und ihre Arbeit, und sonst will sie nichts vom Leben, sagt sie.“
Luise blickt die Schwester ziemlich ratlos an. „Ja, aber warum sind sie denn dann geschieden?“
Lotte denkt nach. „Vielleicht waren sie gar nicht auf dem Gericht? So wie Steffies Eltern das wollen?“
„Warum ist Vater in Wien und Mutti in München?“ fragt Luise. „Warum haben sie uns halbiert?“
„Warum“, fährt Lotte grübelnd fort (почему, — продолжила задумчиво /говорить/ Лотта; grübeln — размышлять, погрузиться в размышления; die Grube — яма; рудник, шахта; fortfahren — продолжать /делать что-либо/; fort — вперед; fahren — ехать), „haben sie uns nie erzählt (они нам никогда не рассказывали), dass wir gar nicht einzeln (что мы вовсе не единичны; einzeln — единичный, отдельный), sondern eigentlich Zwillinge sind (а, вообще-то, являемся близнецами; der Zwilling)? Und warum hat Vater dir nichts davon erzählt, dass Mutti lebt (и почему папа ничего не рассказывал о том, что мама жива: «живет»)?“
„Und Mutti hat dir verschwiegen (а мама утаила от тебя; verschweigen — умалчивать, утаивать; schweigen — молчать), dass Vati lebt (что папа жив)!“
Luise stemmt die Arme in die Seiten (Луиза подбоченивается: «упирает руки в бока»; der Arm; die Seite — сторона; страница; бок). „Schöne Eltern haben wir, was (хорошие же у нас родители, не правда ли)? Na warte (ну погоди; warten — ждать), wenn wir den beiden einmal die Meinung geigen (когда-/нибудь/ мы им обоим выскажем наше мнение; die Geige — скрипка; geigen — играть на скрипке; высказать кому-либо свое /нелицеприятное/ мнение; die Meinung — мнение; meinen — думать, полагать)! Die werden staunen (/вот/ они удивятся)!“
„Das dürfen wir doch gar nicht (но нам ведь вовсе нельзя этого делать; gar — вовсе)“, meint Lotte schüchtern (робко сказала Лотта; schüchtern — робкий, застенчивый, нерешительный). „Wir sind ja nur Kinder (мы ведь еще только дети; das Kind)!“
„Nur?“ fragt Luise (только? — спрашивает Луиза) und wirft den Kopf zurück (и встряхивает головой/гордо поднимает голову; zurückwerfen — откидывать, забрасывать назад; zurück — назад; werfen — бросать, кидать).
„Warum“, fährt Lotte grübelnd fort, „haben sie uns nie erzählt, dass wir gar nicht einzeln, sondern eigentlich Zwillinge sind? Und warum hat Vater dir nichts davon erzählt, dass Mutti lebt?“
„Und Mutti hat dir verschwiegen, dass Vati lebt!“
Luise stemmt die Arme in die Seiten. „Schöne Eltern haben wir, was? Na warte, wenn wir den beiden einmal die Meinung geigen! Die werden staunen!“
„Das dürfen wir doch gar nicht“, meint Lotte schüchtern. „Wir sind ja nur Kinder!“
„Nur?“ fragt Luise und wirft den Kopf zurück.
Viertes Kapitel (четвертая глава)
Gefüllte Eierkuchen, wie entsetzlich (яичные пироги с начинкой, как ужасно = какой ужас; füllen — наполнять, заполнять; das Ei — яйцо; der Kuchen — пирог)! — Die geheimnisvollen Oktavhefte (таинственные тетрадки; das Geheimnis — тайна, секрет; das Heft — тетрадь; das Oktávheft — тетрадь форматом в восьмую долю листа) — Schulwege und Gutenachtküsse (пути в школу и поцелуи на ночь; die Schule — школа; der Weg — дорога, путь; die Nacht — ночь; küssen — целовать; der Kuss — поцелуй) — Es ist eine Verschwörung im Gange (это — заговор в действии: «в ходу»; der Gang — ход, движение; gehen-ging-gegangen — идти)— Das Gartenfest als Generalprobe (праздник в саду как генеральная репетиция; der Garten — сад) — Abschied von Seebühl am Bühlsee (прощание с Зебюлем на Бюльзее; der Abschied; scheiden — разделять; уходить, удаляться)
Die Ferien gehen dem Ende zu (каникулы приближаются: «идут» к концу; das Ende). In den Schränken sind die Stapel frischer Wäsche zusammengeschmolzen (в шкафах «растаяли» стопки чистого/свежего белья; der Schrank; der Stapel; frisch — свежий, новый, чистый; zusammenschmelzen — сплавлять /металлы/; стаять /о снеге/; таять; zusammen — вместе; schmelzen — таять; плавиться). Die Betrübnis (огорчение/печаль /от того/; trübe — мутный; грустный; пасмурный; betrüben — огорчать), das Kinderheim bald verlassen zu müssen (/что/ скоро придется покинуть детский дом), und die Freude aufs Zuhause (и радость о том, что скоро окажешься дома; zu Hause — дома) wachsen gleichmäßig (растут в равной мере; gleich — равный; das Maß — мера).
Die Ferien gehen dem Ende zu. In den Schränken sind die Stapel frischer Wäsche zusammengeschmolzen. Die Betrübnis, das Kinderheim bald verlassen zu müssen, und die Freude aufs Zuhause wachsen gleichmäßig.
Frau Muthesius plant ein kleines Abschiedsfest (фрау Мутезиус планирует /устроить/ маленький прощальный праздник; der Abschied — прощание; das Fest — праздник). Der Vater eines der Mädchen (отец одной из девочек; das Mädchen), dem ein Kaufhaus gehört (которому принадлежит один магазин; kaufen — покупать; das Haus), hat eine große Kiste Lampions, Girlanden und viele andere Dinge geschickt (прислал большой ящик с фонариками, гирляндами и многими другими вещами; die Lampión; die Girlánde; das Ding). Nun sind die Helferinnen und die Kinder eifrig dabei (и вот, помошницы и дети усердно занимаются тем: «усердны при том»; helfen — помогать; der Eifer — усердие, рвение; dabei — при этом, при чем-либо), die Veranda und den Garten gehörig auszuputzen (чтобы как следует/как положено вычистить и украсить веранду и сад; gehörig — принадлежащий; надлежащий; gehören — принадлежать; надлежать; aufputzen — убирать; наряжать, украшать; putzen — чистить). Sie schleppen Küchenleitern von Baum zu Baum (они таскают кухонные /приставные/ лестницы от дерева к дереву; die Küche — кухня; die Leiter — приставная лестница; der Baum), hängen bunte Laternen ins Laub (развешивают в листву разноцветные фонарики; hängen — висеть; вешать; die Latérne), schlingen Girlanden von Zweig zu Zweig (обвивают ветки гирляндами: «обвивают гирлянды от ветки к ветке»; schlingen — обвивать, обвязывать; die Schlinge — петля; der Zweig) und bereiten auf einem langen Tisch eine Tombola vor (и подготавливают на одном длинном столе лотерею /в виде вращающегося барабана/; vorbereiten; bereit — готовый; der Tisch). Andere schreiben auf kleine Zettel (другие же пишут на маленьких клочках бумаги/записках; der Zettel) Losnummern (номера лотерейных билетов; das Los — жребий, лотерейный билет; die Nummer). Der erste Hauptgewinn (главный выигрыш; haupt — главный; das Haupt — глава /голова/; gewinnen — выигрывать): ein Paar Rollschuhe (ролики; das Paar — пара; rollen — катить; der Schuh — башмак, ботинок, туфля) mit Kugellager (с подшипниками; das Kugellager — шарикоподшипник; die Kugel — шарик; das Lager — ложе, постель; лагерь; склад)!
Frau Muthesius plant ein kleines Abschiedsfest. Der Vater eines der Mädchen, dem ein Kaufhaus gehört, hat eine große Kiste Lampions, Girlanden und viele andere Dinge geschickt. Nun sind die Helferinnen und die Kinder eifrig dabei, die Veranda und den Garten gehörig auszuputzen. Sie schleppen Küchenleitern von Baum zu Baum, hängen bunte Laternen ins Laub, schlingen Girlanden von Zweig zu Zweig und bereiten auf einem langen Tisch eine Tombola vor. Andere schreiben auf kleine Zettel Losnummern. Der erste Hauptgewinn: ein Paar Rollschuhe mit Kugellager!
„Wo sind eigentlich die Locken und die Zöpfe (где же, собственно, Кудряшки и Косички)?“ fragt Fräulein Ulrike (спрашивает фройляйн Ульрике). (So nennt man Luise und Lotte neuerdings (так в последнее время называют Луизу и Лотту; neuerdings — недавно, только что; за последнее время)!)
„Och die (ах, эти)!“ meint Monika abfällig (презрительно говорит Моника; meinen — думать, полагать, считать; говорить; abfällig — неблагоприятный, отрицательный). „Die werden wieder irgendwo im Gras sitzen (они, видимо, опять где-нибудь сидят в траве; das Gras) und sich an den Händen halten (и держатся за руки; die Hand), damit der Wind sie nicht auseinanderweht (чтобы их ветер не развеял в разные стороны; aus — из; auseinander — друг от друга; wehen — дуть; сдувать; развеваться)!“
„Wo sind eigentlich die Locken und die Zöpfe?“ fragt Fräulein Ulrike. (So nennt man Luise und Lotte neuerdings!)
„Och die!“ meint Monika abfällig. „Die werden wieder irgendwo im Gras sitzen und sich an den Händen halten, damit der Wind sie nicht auseinanderweht!“
Die Zwillinge sitzen nicht irgendwo im Gras (близняшки сидят не где-то в траве; das Gras), sondern im Garten der Försterei (а в саду лесничества; der Garten). Sie halten sich auch nicht an den Händen (и они также не держатся за руки) — dazu haben sie nicht die mindeste Zeit (для этого у них нет ни малейшего времени) —, sondern sie haben Oktavheftchen vor sich liegen (перед ними же лежат блокнотики; sondern — но, а; das Heft — тетрадь; das Oktavheft — тетрадь форматом в восьмую долю листа), halten Bleistifte in der Hand (/они/ держат в руках: «в руке» карандаши; der Bleistift; das Blei — свинец; der Stift — карандаш, грифель), und im Augenblick diktiert Lotte gerade der emsig kritzelnden Luise (и в данный момент Лотта как раз диктует старательно выводящей каракули Луизе; kritzeln — писать неразборчиво, каракулями): „Am liebsten mag Mutti Nudelsuppe (больше всего мама любит суп-лапшу; mögen — любить, нравиться; die Nudel; die Suppe) mit Rindfleisch (с говядиной; das Rind; das Fleisch). Das Rindfleisch holst du beim Metzger Huber (говядину ты купишь у мясника Хубера; holen — приносить, доставать; der Metzger). Ein halbes Pfund Querrippe (полфунта края /мясной туши/; quer — поперечный + die Rippe — ребро), schön durchwachsen (как следует «проросший» = чтобы сало чередовалось с мясом).“
Die Zwillinge sitzen nicht irgendwo im Gras, sondern im Garten der Försterei. Sie halten sich auch nicht an den Händen — dazu haben sie nicht die mindeste Zeit —, sondern sie haben Oktavheftchen vor sich liegen, halten Bleistifte in der Hand, und im Augenblick diktiert Lotte gerade der emsig kritzelnden Luise: „Am liebsten mag Mutti Nudelsuppe mit Rindfleisch. Das Rindfleisch holst du beim Metzger Huber. Ein halbes Pfund Querrippe, schön durchwachsen.“
Luise hebt den Kopf (Луиза поднимает голову). „Metzger Huber, Max-Emanuel-Straße, Ecke Prinz-Eugen-Straße (мясник Хубер, улица Макса-Эммануэля, угол улицы принца Евгения)“, schnurrt sie herunter (проговаривает она/твердит про себя; schnurren — жужжать, мурлыкать; herunter — вниз).
Lotte nickt befriedigt (Лотта удовлетворенно/довольно кивает; befriedigen — удовлетворять; der Friede — мир, покой). „Das Kochbuch steht im Küchenschrank, im untersten Fach (поваренная книга стоит в кухонном шкафу, в самом нижнем ящике; kochen — варить, готовить; der Schrank; das Fach — ящик) ganz links (слева: «совсем слева»; ganz — весь, целый; совсем, совершенно). Und in dem Buch liegen alle Rezepte (а в книге находятся: «лежат» все рецепты; das Rezépt), die ich kann (которые я умею /готовить/). Luise notiert (Луиза записывает): „Kochbuch … Küchenschrank … unteres Fach … ganz links … (поваренная книга ... кухонный шкаф ...нижний ящик ... совсем слева)“ Dann stützt sie die Arme auf (затем она опирает руки /на локти/; aufstützen; stützen — подпирать, поддерживать; der Arm) und meint (и говорит; meinen — высказывать мнение; говорить): „Vor dem Kochen hab ich eine Heidenangst (перед готовкой у меня дикий: «языческий» страх; das Kochen; kochen — варить, готовить; der Heide — язычник)! Aber wenn’s in den ersten Tagen schiefgeht (но если в первые дни /у меня/ не будет получаться: «пойдет косо»; wenn’s = wenn es; schief — кривой, косой), kann ich vielleicht sagen (/то/ можно будет сказать: «могу я, возможно, сказать»), ich hätt’s in den Ferien verlernt (что я разучилась за каникулы; hätt’s = hätte es; die Ferien; lernen — учить), wie (не правда ли: «как»)?“
Luise hebt den Kopf. „Metzger Huber, Max-Emanuel-Straße, Ecke Prinz-Eugen-Straße“, schnurrt sie herunter.
Lotte nickt befriedigt. „Das Kochbuch steht im Küchenschrank, im untersten Fach ganz links. Und in dem Buch liegen alle Rezepte, die ich kann.“
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