Қазақстан Республикасының білім және ғылым миннистрлігі



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Дата21.06.2016
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Wie ungehobelt!


Eine deutsche Sekretärin arbeitet in der Niederlassung einer japanischen Firma in Düsseldorf. Ihren japanischen Chef kennt sie bisher nur von Ferne, aber mit ihren Kollegen, sowohl mit den deutschen als auch mit den japanischen, kommt sie gut aus, und die Arbeit gefällt ihr.

Eines Tages verabschiedet sie sich an der Tür von ihrer japanischen Kollegin, als der Chef die Treppe herunterkommt und dem Ausgang zustrebt. Der Zufall will es, daß sie beide gleichzeitig an der Ausgangstür ankommen. Sie erwartet, daß der Herr ihr die Tür aufhält, aber vergebens. Er bleibt vor der Tür stehen, und als sie, unsicher, wie sie sich verhalten soll, die Tür selbst öffnet, drängt er sich drübe hinaus.

Empört über dieses schlechte Benehmen geht sie zurück zu ihrer Kollegin, die den Vorfall beobachtet hat. „Haben Sie das gesehen? So ein unhöflicher Kerl! Ist der immer so?" Die Japanerin überlegt einen Augenblick. „Er wollte nicht unhöflich sein," sagt sie dann. „Er dachte wohl, er wäre in Japan."
Beteiligte: Deutsche / Japaner

Vor dem Essen verkrümeln sich alle

Eine deutsche Familie hat einen japanischen Austauschschüler zu Gast. Alle haben den jungen Mann, der sehr höflich und ruhig ist, ins Herz geschlossen. Nur wenn es zum Essen geht, finden die eigenen Kinder und der Familienvater schnell eine Entschuldigung, um nicht mit ihm zusammen essen zu müssen. Der eine will später essen, der andere hat keinen Appetit, oder er geht sich lieber eine Portion Pommes holen. So ißt die Hausfrau schließlich allein mit dem japanischen Schüler.

„Ich verstehe das nicht", sagt sie. „Wo er doch sonst so gut erzogen ist! Aber wenn man mit ihm am Tisch sitzt, kann einem wirklich schlecht werden. Er schlürft und schnauzt, daß einem Hören und Sehen vergeht. Und er merkt es selbst gar nicht. Ich habe Verständnis für meine Familie, die dem lieber aus dem Weg geht."


Beteiligte: Deutsche / Japaner

Eklige Deutsche

Herr Yamamoto, ein japanischer Geschäßftsmann, hat oft Kontakt mit einem Deutschen, und er ist an dessen Eigenheiten gewohnt. Daß der Deutsche beim Hanneschütteln so fest zudrückt, daß man schreien möchte, daran hat er sich gewöhnt, auch daran, daß er sehr direkt sagt, was er denkt. Auch das laute Lachen und die Art, wie er sein Gesicht verzieht, wenn er sich über irgendetwas aufregt, was Herrn Yamamoto so kindisch vorkommt, all das kann er ertragen, und schließlich bewundert er auch seine effektive und kompetente Art des Deutschen, über Geschäfte zu reden.

Heute hat er den Deutschen, Herrn Schmidt, zusammen mit einigen anderen japanischen Geschäftsleuten zum Essen in ein Spezialitätenrestaurant in Shinjuku eingeladen. Herr Schmidt ist erkältet. „Ist es in Deutschland so kalt?" fragt einer der japanischen Gäste, während sie auf das Essen warten. „Nein, im Sommer hole ich mir jedesmal in Japan eine Erkältung, weil ich den Wechsel zwischen klimatisierten Hotels und der feuchtheißen Luft im Freien nicht vertrage."

Herr Schmidt zieht ein Taschentuch heraus und schneuzt sich ausgiebig und lautstark. Angeekelt wenden sich die Japaner ab, während der Deutsche sein Taschentuch zurück in die Hosentasche steckt. Herr Yamamoto bemüht sich sehr, das Gespräch wieder in Gang zu bringen.


Beteiligte: Deutsche / Japaner

Gelöste Verlobung

Ein junger Japaner, der bei einer Düsseldörfer Niederlassung eines japanischen Konzerns arbeitet, ist seit Jahren mit einer Deutschen befreundet. Seine und auch ihre Freunde sind der Überzeugung, daß die beiden sehr gut zusammenpassen und sicher bald heiraten werden. Jeder betrachtet die beiden als ein unzertrennliches Pärchen.

Eines Tages erscheint der Japaner zu einem gemeinsamen Abendessen mit Freunden allein. Alle fragen ihn spontan, wo seine Freundin geblieben sei. Er gibt verlegen zu, daß er sich von ihr getrennt habe.

Die Freunde sind perplex. „Aber ihr habt euch doch so gut verstanden! Habt ihr euch gestritten?" „Nein", sagt der Japaner. „Wir hatten keinen Streit. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, daß sie alles ausspricht, was sie denkt."



Beteiligte: Deutsche / Israeli

Polnischer Schlendrian

Ein polnischer Lehrer hat auf einem Kongreß in Warschau einen deutschen Lehrer kennengelernt. Da der Deutsche noch Ferien hat, lädt ihn der Pole ein, ein paar Tage bei ihm zu verbringen. Der Deutsche willigt gern ein, denn er hat bisher wenig Kontakt zu den polnischen Kollegen gehabt.

Am Abend sagt der Pole zu dem deutschen Kollegen: „Du weißt ja, daß wir noch Schule haben, meine Frau und ich. Wir mussen früh aufstehen. Du kannst ja lange schlafen. Sobald wir aus der Schule kommen, gehen wir dann mit dir in die Stadt und zeigen dir alles, was du sehen willst. Damit dir die Zeit nicht lang wird, kannst du in aller Ruhe baden."

Als das polnische Ehepaar mittags nach Hause kommt, ist der Gast merkwürdig einsilbig. Der Pole versucht den Grund der schlechten Laune zu erraten. „Schade, daß wir erst jetzt losgehen können. Hast du wenigstens gut geschlafen? Und gebadet?" Der Deutsche antwortet mißmutig: „Ich konnte nicht baden, es gab kein warmes Wasser."

„Wieso gab es kein warmes Wasser?" fragt der polnische Lehrer. Er geht ins Bad und dreht den Kaltwasserhahn auf. Das schönste warme Wasser sprudelt heraus. „Der Deutsche schaut entgeistert auf den Wasserhahn, der deutlich blau, also „kalt" gekennzeichnet ist.

Beide sind verärgert. Der Pole denkt: „Wie kann man nur so blöd sein? Der hat den Wasserhahn gar nicht aufgedreht. Wieso kann er dann sagen, es gäbe kein warmes Wasser?" Der Deutsche denkt: „Wie kann man nur so blöd sein! Er hatte mir wenigstens sagen können, daß der Wasserhahn hier falsch montiert ist. Oder ist das vielleicht in Polen anders?"



Beteiligte: Deutsche / Niederländer

Seltsame Geburtstagsfeier


Willen Van den Loy ist bei seinem deutschen Freund Harald zum Geburtstag eingeladen. Er hat ein Geschenk besorgt, und als er an der Wohnungstür des Freundes klingelt, hört er, daß bereits eine ganze Reihe von Gästen eingetroffen sein müssen, denn es ist bereits eine lebhafte Unterhaltung im Gang.

Das Geburtstagskind stellt seinen Gästen den neu Angekommenen vor, und dieser begrußt nun auch Haralds Frau und seinen Vater: „Herzlichen Glückwunsch! Herzlichen Glückwunsch!" Die Verwandten sind etwas irritiert, und einer nach dem anderen wehrt ab: „Ich habe nicht Geburtstag, sondern Harald!"

Der Niederländer ist verwirrt. Hat er etwas falsch gemacht? Natürlich haben nicht alle am selben Tag Geburtstag, das weiß er auch, aber ist das ein Grund, deshalb weniger höflich zu sein?

Ein weiterer Gast tritt ein. Er gratuliert Harald und begrüßt Haralds Verwandte schlicht mit „Guten Tag!" oder mit „Hallo!" Van den Loy wundert sich. „Sind die Deutschen aber unhöflich!"


Beteiligte: Deutsche / Niederländer

Blumen für die Dame

Ein deutsches Ehepaar ist in den Niederlanden bei Bekannten eingeladen. Sie haben zu Hause Blumen gekauft, und während sie an der Haustür klingeln, entfernt der Mann das Papier von den Blumen, um der Dame des Hauses den wunderschönen bunten Strauß zu überreichen.

Die niederländische Gastgeberin freut sich offensichtlich über die Blumen, sie scheint aber irgendwie irritiert. Sie stellt den Strauß in die Vase und bedankt sich herzlich dafür mit der Bemerkung: „Oh, Sie haben bestimmt einen sehr schönen Garten!"

Diese Bemerkung geht in der Begrüßung unter, und die Deutschen denken nicht weiter darüber nach. Der Nachmittag wird sehr unterhaltsam, und alle verstehen sich gut. Als sich die Gäste verabschiedet haben, sagt die Niederländerin zu ihrem Mann: „Was meinst du, haben sie die Blumen aus ihrem eigenen Garten, oder haben sie sie irgendwo im Park mitgenommen?"


Beteiligte: Deutsche / Niederländer

Deutsche sind gefräßig

Herr Keller hat in Den Haag geschäftliche Kontakte. Sein Geschäftspartner lädt ihn mit seiner Frau zum Mittagessen ein. Nach dem Essen serviert die Niederländerin wie üblich Kaffee und selbstgebackene Mandelplätzchen.

„Oh, diese Plätzchen schmecken aber ausgezeichnet!" sagt Frau Keller anerkennend. „Würden Sie mir das Rezept verraten?" Die Gastgeberin erklärt, wie sie die Kekse gebacken hat und beobachtet dabei irritiert, wie die Deutsche immer wieder zu den Keksen greift.

Auch Herr Keller mag die Kekse sehr, und während er sich wieder dem Gespräch mit seinem Kollegen zuwendet, läßt er sich einen nach dem anderen schmecken.

Nachdem die Gäste gegangen sind, verschließt die Niederländerin den kläglichen Rest der Mandelplätzchen in der Keksdose und sagt seufzend zu ihrem Mann: „Es stimmt, die Deutschen sind gefräßig."


Beteiligte: Deutsche / Hongkong-Chinesen


Gltücksschwein

Zwei junge Leute aus Frankfurt, Ralph und Susi, sind zu einer Hochzeit eingeladen - nach Hongkong. Da sie noch keinen Urlaub geplant hatten, nehmen sie die Gelegenheit wahr, ein paar Tage in Hongkong zu verbringen. Die Reise wird sicher ein Abenteuer.

Beim Bummel durch die Stadt überlegen sie, was sie denn dem Hochzeitspaar schenken könnten. Susi bleibt vor einem Schaufenster stehen: „Du, schau mal, dieses riesige Gltücksschwein! Das wär doch was!" Sie stürmt gleich in das Geschäft und kauft das prächtige Exemplar.

Sie besorgen auch noch eine Flasche deutschen Wein und eine Reihe anderer Geschenke, und als sie abfliegen, sind sie bepackt, als kämen sie gerade von einer Shopping-Tour nach London zurück. Die Hochzeit wird ein voller Erfolg, mit viel Prunk und chinesischen Bräuchen, einem Löwentanz und einer nächtlichen Fahrt auf den Victoria Peak.

Ralph und Susi kommen begeistert zurück nach Deutschland. In Hongkong steht die frischgebackene chinesische Ehefrau vor dem Gabentisch und sagt zu ihrem Mann: „Das Schwein haben uns die Deutschen geschenkt, aber wir haben doch das Jahr des Ochsen. Haben die vielleicht einen anderen Kalender?"
Beteiligte: Deutsche / Vietnamesen

Sie haben sich gar nicht gefreut

Ehepaar Schmidt ist in Vietnam bei einer befreundeten Familie eingeladen. Sie hatten die Vietnamesen in Deutschland kennengelernt, und man hatte vereinbart, daß die Deutschen ihren Urlaub in Vietnam verbringen und sie dort besuchen wollten.

Vor der Reise hatten sich die Deutschen sorgfältig Gedanken darüber gemacht, was sie denn als Gastgeschenk mitnehmen könnten, und sie hatten sich gesagt, daß sie mit einem elektrischen Küchengerät den Vietnamesen auf jeden Fall eine Freude machen würden, weil solche Geräte in Vietnam sicher nicht leicht zu bekommen waren. Das Geschenk hatten sie aufwendig verpackt und mit einer farbigen Schleife versehen. Frau Schmidt freute sich schon auf die freudige Überraschung, wenn die Freunde das Geschenk auspacken würden.

Die Vietnamesen holen das Ehepaar Schmidt am Hotel ab und fahren mit ihm im Taxi zu ihrem Haus. Dort überreicht Frau Schmidt feierlich das Geschenk. Die Gastgeberin legt das Geschenk achtlos zur Seite. Frau Schmidt ist irritiert. Sie wollte doch beim Auspacken noch so viel zu dem Geschenk sagen! Warum sie gerade dieses Gerät ausgesucht hatte, und was man damit alles machen kann, und ... und ... und ...

Der Besuch schleppt sich irgendwie hin, und am Nachmittag verabschieden sich die Schmidts kühl von ihren Freunden. Auf dem Rückweg ins Hotel sagt Frau Schmidt: „Das verstehe ich nicht. Haben wir etwas falsch gemacht? Ich bin so enttäuscht. Die haben sich ja überhaupt nicht darüber gefreut! Dabei hatte ich mir solche Mühe gegeben mit dem Geschenk."
Beteiligte: Deutsche / Georgier

Die fremde Tante

Eine Deutsche hat entfernte Verwandte im Kaukasus. Nach dem Ende der Sowjetunion ergibt sich eine Gelegenheit, die Verwandten zu besuchen. Stolz berichtet die Familie des Neffen, daß seine Kinder in der Schule Deutsch gelernt haben und mit der Großtante deutsch sprechen können. Brieflich vereinbart sie mit den Georgiern, wann sie am Flughafen von Tiflis ankommen wird.

Der Neffe holt sie ab, und als sie in das Haus der Verwandten kommt, ist es voll von Kindern und Erwachsenen, die alle gekommen sind, um den Besuch aus Deutschland zu begrüßen.

Die Kinder sind auffällig wohlerzogen, begrußen die Ausländerin und machen einen Diener. Ein Kind fragt auf deutsch: „Hatten Sie eine gute Reise?" Nun, das wird eins der Nachbarskinder sein, oder ein Schulfreund meiner Großneffen.

Nachdem sich die Nachbarn verabschiedet haben, fühlt sich die Tante im familiären Kreis ihrer Verwandten entspannt und zufrieden und beginnt, die Geschenke zu verteilen, die sie aus Deutschland mitgebracht hat. Die Frau ihres Neffen, eine sehr sympathische junge Russin, kann offensichtlich nur wenig Deutsch. Sie bedankt sich mit den Worten: „Ich danke Ihnen, Tante."

Die Besucherin schreibt die Förmlichkeit ihren fehlenden Deutschkenntnissen zu. Als sie dann aber auch die Kinder mit „Sie" ansprechen, ist sie den Tränen nahe. Zugegeben, die Kinder sehen ihre Tante zum ersten Mal. Aber warum hat man ihnen gesagt, sie sollen ihre eigene Tante siezen? Sie ist sehr unglücklich und möchte am liebsten wieder abreisen.


Beteiligte: Deutsche / Iraker

Der Apfel des Anstoßes
Eine Studentin aus dem Irak ist zum ersten Mal in Deutschland. Sie kann sich sehr glücklich schätzen, daß sie trotz der angespannten politischen Lage ein Stipendium und eine Ausreiseerlaubnis bekommen hat und genießt die sechs Wochen in Deutschland. Ihre Deutschkenntnisse hat sie im Irak von einem irakischen Lehrer erworben, und nun hofft sie, neben der Verbesserung ihrer Sprachkenntnisse auch etwas mehr über die Deutschen zu lernen, denn sie hat schon seit langem großes Interesse an deutscher Kultur.

An einem Nachmittag hat sie keinen Unterricht, und sie beschließt, sich etwas in der Stadt umzusehen. Nach einem ausgedehnten Stadtbummel kommt sie an einer Kirche vorbei, und da sie noch nie eine Kirche von innen gesehen hat und die Tür offen ist, geht sie hinein. Wie erstaunt ist sie, hier Bänke vorzufinden, auf denen sich einige Leute ausruhen. Da sie selbst auch schon einen langen, anstrengenden Weg durch die Stadt hinter sich hat, setzt sie sich auf eine der Bänke und schaut sich um.

Nachdem sie sich das Kirchenschiff, die Statuen, den Altar und die Orgel angesehen hat, spürt sie, daß der Weg durch die Stadt sie doch sehr hungrig gemacht hat. Sie nimmt aus ihrer Tasche einen Apfel, den sie sich vorher eingesteckt hatte, um ihn unterwegs zu verzehren, und fängt an zu essen.

Die Menschen um sie her drehen sich nach ihr um, und dann fangen sie an zu tuscheln. Sie merkt wohl, daß sie etwas falsch gemacht hat, aber was? Haben die Leute vielleicht irgendwie erkannt, daß sie keine Christin ist? Ist es Moslems vielleicht verboten, eine Kirche zu betreten?




Beteiligte: Portugiese / Koreaner


Wir halten Abstand

Eine portugiesische Studentin besucht in Deutschland einen Sprachkurs. Einer ihrer Mitschüler ist Koreaner. Am ersten Tag schon versteht sie sich sehr gut mit ihm, und nach dem Unterricht gehen sie zusammen in die Cafeteria und unterhalten sich bestens. Als sie sich am Abend voneinander verabschieden, hat sie das Gefühl, ihn schon sehr lange zu kennen.

Am nächsten Morgen treffen sie sich vor dem Unterrichtsraum. Sie geht auf ihn zu, um ihn zu begrüßen, wie sie das mit guten Bekannten gewöhnt ist: Küßchen rechts, Küßchen links, Küßchen rechts, und das ganze mit einer lockeren Umarmung.

Mit Erstaunen stellt sie fest, daß der koreanische Freund, der gestern noch so vertraut mit ihr war, sich erschrocken abwendet und sich zürückzieht. Was kann sie nur falsch gemacht haben?



Ал енді ән салайық!

Тапсырмалар

1. Өлеңге ат беріңіздер.



  1. Өлеңнің авторы мен композиторын атаңыздар.

  2. Өлеңнің мазмұнын коммуникативтік мақсатпен неміс тілді досыңызға аударып беріңіз.

  3. Сіздің неміс тілді досыңыз өлеңді қалай түсінді:

А) Бұл өлеңде туып өскен отанымен қоштасу туралы айтылады;

Ә) Құстар туралы;

Б) Алыс жаққа тұрмысқа берілетін қыз туралы;

В) Өмірдің жақсы бір сәттерімен қоштасу туралы;

Г) Жастық шақпен қоштасу туралы.

5. Сіздің неміс тілді досыңыз өлеңге қандай ат берер еді!

Жаз өмірін, мәз өмірін қысқартып,

Бара жатыр, бара жатыр құс қайтып.

Зымырайды менің бала кезімдей,

Бір жалт етіп өте шыққан сезімдей.


Құстар құстар сызылтып ән салады,

Сол әнімен тербетеді даланы.

Ал адамдар күліп бастап өмірін,

Кетерінде жылай да алмай, жылай да алмай қалады.


Біздің жаққа бауыр басып кеткен бе,

Тамаша әнмен келіп еді көктемде.

Өскен жерге сыймай кетіп барады,

Өскен жерін қимай кетіп, қимай кетіп барады.




Әдебиет:

  1. Философский словарь/ под ред. И.Т. Фролова - 5-е изд. - М.: Политиздат, 1987, с.207, 333-334

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  17. Сорокин Ю.А. Стереотип, штампы, клише: К проблеме определения понятий// общение: теоретические и прагматические проблемы. - М.,1978, с. 22-24

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  2. Виноградов B.C. перевод: Общие и лексические вопросы: Учебное пособие - 2-е изд., перераб. - М.6 КДУ, 23004, с.37

  3. Коран М. НПП «Буква», 1991,

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  5. Deutsche Allgemeine Zeitung № 34/8136 20. - 26 August, 2001

  6. Deutsche Allgemeine Zeitung № 37/8139 10-16 September, 2003

  7. Thomas A. Kulturstandarts in der internationalen Begegnung. Breitenbach, 1991, с 234-236

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  9. Deutsche Allgemeine Zeitung № 36/8138 10 - 16 Oktober, 2001

  10. Deutsche Allgemeine Zeitung № 24/8146 1 - 6 Mai, 2004

45 Б. Сапаралы, Ж. Дауренбеков Той, той, той... Алматы Өнер 1993 250-253, 538-545, 549-553, 561-565 б.

Тест сұрақтарының жауаптары


1 деңгейдің қиындылығы

2 деңгейдің қиындылығы

3 деңгейдің қиындылығы

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Beilage zur Förderung der theoretischen Kenntisse

Теориялық білімді бекіту үшін арналған қосымша

Interkulturelle Missverständnisse in Text und Translation.

Мәтін мен аудармадағы мәдениетаралық қателіктер мен түсінбеушіліктер

Einige Überlegungen am Beispiel des Englischen und Deutschen

Неміс тілі мен ағылшын тілдеріндегімысалдар негізіндегі ойлар

Heidrun Gerzymisch-Arbogast (Saarbrücken)

Zu den großen Forschungsanliegen von Juliane House gehört die Untersuchung interkultureller Missverständnisse, insbesondere die von Missverständnissen in Begegnungen zwischen Mitgliedern der deutschen und englischen Sprach- und Kulturgemeinschaften (House 1993, 1996a,b,c, 1999 u.a.). Dabei gelten Missverständnisse als Indikatoren für Schwierigkeiten in interkulturellen Begegnungen und haben viele verschiedene Ursachen. Es gibt Missverständnisse im akustischen Bereich, in der Wortbedeutung, in der syntaktischen und semantischen Gliederung, im Textaufbau, in der Textintention (ironisch intendierte Texte können z.B. als ernst gemeinte Texte missverstanden werden und umgekehrt). Zu den interessantesten und verwirrendsten interkulturellen Missverständnissen zählt Juliane House unterschiedliche Diskurskonventionen und die ihnen zu Grunde liegenden Werte und Präferenzen: „Solche Missverständnisse und, als deren Folge, Abneigung und Vorverurteilung der intendierten und (mit)gemeinten Bedeutungen der Äußerungen des Gesprächspartners“ (House 1996c: 12). Die von House durchgeführten kultur- und sprachkontrastiven Analysen gesprochener Diskurse werden unterstützt durch die Ergebnisse zahlreicher deutsch-englischer kontrastiver Untersuchungen schriftsprachlicher Diskurse (u.a. Kaplan 1966; Clyne 1996; Luchtenberg 1994; Oldenburg 1992; Graefen 1994; Gerzymisch- Arbogast 1997; Buhl 1999 sowie vieler anderer Forscher), die insbesondere im fachsprachlichen Bereich kulturgeprägte ‚intellektuelle Stile’ (Galtung 1985) verglichen haben und kulturell und sprachlich bedingte Unterschiede in der Strukturierung und Organisation von Informationen (z.B. Leser- gegenüber Schreiberorientierung, Inhaltsorientierung gegenüber einer stärkeren Berücksichtigung und Miteinbeziehung der Adressaten etc.) aufgedeckt und beschrieben haben. Für die Übersetzungswissenschaft sind solche Diskrepanzen relevant, weil bei der Erstellung ‚verdeckter Übersetzungen’ ein ‚kultureller Filter’ angewendet werden muss, mit Hilfe dessen - zur Erzielung pragmatischer Äquivalenz zwischen Ausgangs- und Zieltext bei der Übersetzung - explizite Zugeständnisse an kulturbedingte Erwartungsnormen der Zielkultur-Adressaten auf Kosten der Invarianz des Denotats gemacht werden müssen (House 1997: 95ff.). Von der Übersetzungsdimension interkultureller Missverständnisse geht der folgende Artikel aus und schlägt am Beispiel deutsch-englischer Übersetzungen verschiedene Ordnungsrahmen vor, entlang derer beschrieben werden kann, wie sich interkulturelle Missverständnisse im Textverlauf manifestieren bzw. zu nicht intendierten, missverständlichen Sinnebenen in Texten verdichten können. Interkulturelle Missverständnisse in Texten Zunächst ist begrifflich zu klären, dass Missverstehen bzw. Missverständnis von Nicht- Verstehen zu trennen ist, denn zum Missverstehen gehört, g e g l a u b t zu haben, den Anderen zu verstehen, das Missverstehen erscheint also zunächst als etwas Verstandenes (Mudersbach 1987). Das ist für die Humanübersetzung wichtig, da hier das ethische Prinzip Gültigkeit hat, dass nur übersetzt werden kann, was verstanden wurde (oder jedenfalls das, was man glaubt verstanden zu haben). Ausgehend von dieser Voraussetzung sollen im Folgenden drei Textdimensionen interkultureller Missverständnisse unterschieden werden, je nachdem, ob es sich dabei um inhaltlich oder strukturell motivierte Missverständnisse handelt, die sich an einem Ausgangspunkt, meist am einzelnen Wort und seiner Bedeutung (im Kontext) oder einer bestimmten Struktur, festmachen lassen (so genannte isotopische und thematische Textmuster) oder um nur ganzheitlich verstehbare Muster (so genannte holistische Konstellationen). Das Charakteristische an den isotopischen und thematischen Textmustern ist, dass sie von einem interkulturellen Missverständnis ausgehen, das sich konkret als Ausgangspunkt des Musters an einer bestimmten Textstelle festlegen lässt, sich dann im Textverlauf inkrementell verdichtet bzw. eine im Text (und in der Übersetzung) nicht intendierte Sinnebene bildet. Dabei ist die Verdichtung summativ erfassbar. Anhand von Beispielen werden im Folgenden Textmuster beschrieben, die auf missverstandene Denotate, Konnotationen und thematische Strukturen zurückgehen. Akustische, phonologische und intonatorisch motivierte Textmuster von interkulturellen Missverständnissen bleiben hier unberücksichtigt. Während die isotopischen und thematischen Textmuster eine gewisse Regelhaftigkeit aufweisen, erscheinen die so genannten holistischen Konstellationen nicht regelhaft oder vorhersehbar im Text und nehmen ihren Ausgangspunkt nicht am konkreten Einzelelement, das sich im Text fortlaufend entwickelt, sondern sind nur als ganzheitliche (Text)gestalt beschreibbar. Dabei handelt es sich um Aktualisierungen bzw. Konkretisierungen (Gerzymisch-Arbogast & Mudersbach 1998: 64) von außersprachlich angelegten Wissenssystemen im Text, die in ihrer Gesamtheit als ganzheitliches Gefüge bzw. Als Konstellation (quantitativ und qualitativ) beschreibbar sind (zum Begriff der kulturellen Konstellationen vgl. Floros 2002). Beispiele für holistische Konstellationen sind kulturell unterschiedliche Systeme und Konventionen, wie die von Juliane House beschriebenen interkulturell differierenden Diskurskonventionen und Präferenzen, aber auch andere, nur ganzheitlich über die Textgestalt erfassbare Phänomene, wie z.B. fremdsprachliche Elemente-in-Funktion in Texten.2 Zu den gestalthaften Konstellationen gehört auch die Textdimension der Ironie (vgl. 4.3). Diese unterschiedlichen Textmuster und Konstellationen sollen im Folgenden anhand von deutsch-englischen Übersetzungen exemplarisch illustriert werden
2 Isotopische Muster von interkulturellen Missverständnissen

in Text und Übersetzung

Isotopie im Greimas’schen Sinn bezeichnet das rekurrente Auftreten semantischer Merkmale im Text (Greimas 1966; Greimas & Courtés 1982). Die Literatur zu diesem Bereich ist reich dokumentiert (u.a. Arrivé & Coquet 1987; Rastier 1974, 1996; van Dijk 1972; Eco 1984), so dass hier nicht im Einzelnen auf Begriff und Methodik eingegangen werden muss (zur Kritik vgl. Mudersbach & Gerzymisch-Arbogast 1989). Im Folgenden wird nur auf Isotopien von interkulturellen Missverständnissen lexikalisch-semantischer Art eingegangen.


2.1 Denotative isotopische Muster

Denotative Muster haben ihren Ausgangspunkt in einem Missverständnis des Denotats, wobei häufig die muttersprachliche Bedeutung auf den fremdsprachlichen Ausdruck übertragen und auf diesem Wege ein Missverständnis produziert wird. Die wohl bekanntesten interkulturellen Missverständnisse im englisch-deutschen Sprachenpaarvergleich sind denotativer Art und gehen oft auf lexikalische Interferenzen zurück. Pragmatisch führt der amerikanische ‚first floor‘ im Gegensatz zum deutschen ‚Erdgeschoss‘ z.B. zu Verwechslungen bei der Übersetzung von Fahrstuhl-Nomenklaturen und die Aufschrift ‚Frei‘ am deutschen Parkhaus führt den des Deutschen weniger mächtigen Amerikaner mitunter zu der irrigen Annahme, das Parken sei hier ‚frei‘ im Sinne von ‚gratis‘. Der folgende Dialog zeigt die Textdimension des Missverständnisses (mit komischem Effekt):

Eine besonders eindrucksvolle Demonstration Heidelberger Gastfreundschaft und Weltläufigkeit erlebten wir bei unserem Schlossbesuch in der Weinstube Streibich im Schlosshof. Ein junges amerikanisches Ehepaar orderte dort in angestrengtem Deutsch ein Steak, nicht ohne auf Englisch hinzuzufügen: „Can we have it well done?“ (Können wir’s gut durchgebraten haben?) Worauf der Oberkellner sein bestes Englisch zusammensuchte und höflich zurückfragte: „Why? Do you mean there is something wrong with it?“ (Meinen Sie, mit denen stimmt was nicht?) Und freundlich versicherte: “Our steaks are all very well done.” Was zweifellos stimmt. (Heidelberg City Revue

1986/87: 54)

Hier besteht das Missverständnis auf dem Ausdruck „well done“ im Sinne von „durch(gebraten)“; der Kellner versteht dies aber, wie seine Antwortsequenz zeigt, wörtlich als „gut gemacht“.

Witze leben geradezu von solchen Missverständnissen, wie Marfurt (1977) ausgehend vom Isotopie-Konzept Greimas‘ und Raskin (1982) im Rahmen seiner ‚semantic scripts‘ dies anschaulich zeigen.


2.2 Konnotative Muster

Konnotative Muster haben ihren Ausgangspunkt häufig in einer Mitbedeutung, die vom Leser und/oder Übersetzer nicht erkannt wird. Hier zeigt sich besonders deutlich, wie wichtig das Textverständnis beim Übersetzen ist. Im Rahmen einer maschinellen Übersetzung wäre beispielsweise die konnotative Dimension des Wettstreits, die über die Konnotation des Wettbewerbs bzw. Wettkampfes der Phraseme „nicht Zaungast bleiben“, „Herr seiner Zukunft bleiben“, „unter Beschuss liegen“, „in den Griff bekommen“ sowie „in Angriff nehmen“ im folgenden Beispiel hergestellt wird, nicht erkenn- und übersetzbar. Soll diese konnotative Sinnebene in der Übersetzung invariant bleiben, muss die Übersetzerin im Umgang mit solchen Textphänomenen entsprechend geschult sein. [...] Europa kann es sich nicht leisten, Zaungast zu bleiben. Europa muß daher eine positive Rolle übernehmen, um Herr seiner Zukunft zu bleiben. Daß sie direkt unter Beschuß liegt, ist sich die Industrie schon seit längerer Zeit im klaren und hat sich bemüht, die Situation in den Griff zu bekommen. Die Kommission schlägt daher vor, die erste Fünfjahresphase des zehnjährigenm Programms Esprit in Angriff zu nehmen [...]. (Rothkegel 1999: 94) Lässt man diesen Text durch ein maschinelles Übersetzungsprogramm laufen, ergibt sich folgender englischer Text: *[…] Europe cannot afford it to remain fence guest. Europe must take over therefore a positive *inch, in order to remain master of its future. Since it is directly under bombardment, itself the industry is already for a long time in the clear and strove to get the situation into the grasp. The commission therefore suggests tackling the first five-yearly phase of the ten-year program Esprit […]. (Heisoft AG - Systran Translation Software: Target Text) Das Nicht-Erkennen von Konnotationen kann für den Übersetzer (der glaubt, die Bedeutung ganz verstanden zu haben) aber auch bei der Zieltextproduktion zu (mitunter peinlichen) Missverständnissen führen.

Englische Übersetzung: […] Busy, noisy and gay they are all - but if you want to meet extraordinary people and find a typical atmosphere you have to leave the main „routes“ because the real Heidelbergians prefer the niches far from the touristical centers. And as he is friendly but indeed a bit shy you need a clear eye to pick him out, the “homo heidelbergensis”. Don’t shrink back if the outward appearance seems queer to you. Or you might miss just one of those places where loneliness and lack of communication are unknown words. You can hear the musical mixture of accents at it’s best sitting cosily in one of the city’s many old pubs. Especially in the chilly autumn after the wine harvest Heidelbergians like to chat over a new wine and warm onion cake. And as the wine flows even strangers are invited to join in the conversation […].

(Heidelberg City Revue 1986/87: 62)


Deutsches Original

Reger Betrieb und gute Stimmung finden sich schnell. Wenn man aber Kontakte zu netten Leuten und urige Atmosphäre sucht, empfiehlt es sich, die üblichen Stadtpfade zu verlassen. Denn die „echten“ Heidelberger ziehen sich gern etwas zurück vom Besucherrummel in die engen, winkeligen Gassen der Altstadt. Unscheinbare Äußerlichkeiten und kuriose Namen könnten zunächst abschreckend wirken, aber bange machen gilt nicht. Gerade dann würde man womöglich einen jener seltenen Orte übergehen, wo Isolation und Kontaktschwierigkeiten Fremdworte sind und bleiben sollen. Wie zum Beispiel im „Weinloch [...]. (Heidelberg City Revue 1986/87: 54) Hier hat der Übersetzer die Konnotation von ‚gay‘ im heutigen Englisch nicht erkannt bzw. ‚missverstanden’, die nun über ‚homo (heidelbergensis‘) und die Verwendung des Adjektivs ‚queer‘ fortgeführt wird und sich so zu einer im Original nicht angelegten Sinnebene verdichtet.


3 Thematische Muster als Quelle von Missverständnissen

in Text und Übersetzung

Thematische Muster haben als Ausgangspunkt eine Themasetzung bzw. ein Muster von Themasetzungen, die in der Ausgangssprache konventionell akzeptiert, in der Zielsprache aber ungewöhnlich ist und daher stilistisch als unschön empfunden und eher vermieden wird. Ein bekanntes Beispiel ist hier der im Englischen übliche Satzbeginn mit dem Subjekt (= Thema) auch über längere Passagen hinweg. Im Rahmen einer Übersetzung ins Deutsche wirkt dies monoton und stilistisch ungeschickt und führt über die Vermeidungsstrategie der adverbialen Bestimmungen häufig zu denotativen Übersetzungsfehlern (vgl. Dazu Gerzymisch-Arbogast 1994: 139f.). Güttinger gibt bereits 1963 ein einleuchtendes Beispiel für diese Problematik, wenn er eine Passage aus Johnson, Boswell und Levi (1773) im Original und in der Übersetzung zitiert:

Englisches Original:

She asked us to sit down and take a dram. I saw one chair. She said she was as happy as any woman in Scotland. She could hardly speak any English except a few detached words. Dr Johnson was pleased at seeing, for the first time, such a state of human life. She asked for snuff. It is her luxury, and she uses a great deal. We had none; but gave her sixpence a piece. She then brought out her whisky bottle. I tasted it; as did Joseph and our guides: so I gave her sixpence more. She sent us away with many prayers in Erse […]. (Güttinger 1963: 203f.)

Deutsche Übersetzung:

Sie bat uns, dass wir uns setzen und einen Schluck nehmen möchten. Ich sah nur einen Stuhl. Sie sagte, sie wäre so glücklich als irgendeine Frau in Schottland. Sie konnte fast gar kein Englisch reden, einige wenige einzelne Worte ausgenommen. Dr. Johnson fand Vergnügen daran, als er zum ersten Male eine solche Szene des menschlichen Lebens sah. Sie forderte Schnupftabak, den sie sehr stark braucht. Wir hatten keinen, gaben ihr aber jeder sechs Pence. Sie langte darauf ihre Flasche mit Whisky hervor. Ich trank davon, so wie auch Joseph und unsere Wegweiser. Hierauf gab ich ihr noch sechs Pence. Bei unserem Abschiede begleitete sie uns mit vielen Wünschen in ersischer Sprache [...] (Güttinger 1963: 203)

Güttinger kommentiert die Übersetzungsproblematik wie folgt:

Man kann im Deutschen unmöglich eine ganze Reihe von Sätzen mit demselben Subjekt beginnen, auch in einer bloßen Berichterstattung nicht. Man kann das nicht, weil die Umstellung von Subjekt und Prädikat im Deutschen so häufig ist, dass man sie vermisst, wenn sie über mehrere Sätze hinweg ausbleibt. Umstellung findet im Deutschen statt, wenn der Satz mit einer adverbialen Bestimmung oder überhaupt mit einem anderen Satzteil als dem Subjekt beginnt; wenn er mit einer Konjunktion von adverbialem Charakter beginnt (auch, doch, dennoch, jedoch, zwar, dann, indessen, dagegen, daher, besonders); wenn dem Hauptsatz ein Nebensatz vorangeht. Kurz, die Umstellung ist im Deutschen so häufig, wie sie im Englischen selten ist [...]. (Güttinger 1963: 204)

Heute haben wir mit dem Begriff der Thema-Rhema-Gliederung eine präzisere Beschreibungsmöglichkeit und können sagen, dass die Ausdrucksmöglichkeiten und -konventionen der Thema-Rhema-Gliederung im Sprachenpaarvergleich variieren und dass sich dadurch in der Textdimension interkulturell unterschiedliche Präferenzen feststellen lassen (vgl. dazu auch die Beispiele zur thematischen Progression und zur transphrastischen Thema-Rhema-Gliederung in Gerzymisch-Arbogast 1997). Mit diesen Beispielen befinden wir uns bereits sehr nahe am Bereich interkultureller Diskursphänomene und damit an der Grenze zu den holistischen Konstellationen von Missverständnissen, zu denen es in Texten kommen kann. 4 Holistische Konstellationen von interkulturellen Missverständnissen in Text und Übersetzung Im Gegensatz zu den isotopischen und thematischen Mustern, die sich an einem Ausgangselement als der Quelle der Textdimension von interkulturellen Missverständnissen festmachen und die sich inkrementell in ihrer Verdichtung messen lassen, sind holistische Konstellationen nur als ganzheitliche Gestalt und nicht über Einzelelemente erfassbar. Es handelt sich dabei um Konkretisierungen von Wissenssystemen im Sinne von Gerzymisch- Arbogast und Mudersbach (1998: 64), die sich ähnlich den kulturellen Konstellationen bei Floros (2002) als Gefüge quantitativ und qualitativ beschreiben lassen. Zu diesem Bereich gehören die interkulturell unterschiedlichen Diskurspräferenzen, die häufig über das interkulturelle Missverständnis zu Vorurteilen und Klischees in Bezug auf das ‚Fremde‘ am Text führen.3 Im Folgenden sollen exemplarisch drei Konstellationen angesprochen und mit Beispielen dokumentiert werden.
4.1 Pragmatisch-konventionelle Konstellationen

Konventionelle Konstellationen von interkulturellen Missverständnissen etablieren sich über die Übernahme von Handlungsschemata der Ausgangskultur in die Zielkultur. Diese erscheinen dann zwar ‚im Kleid‘ der Zielsprache, passen aber nicht zum zielsprachlichen Handlungssystem und werden so im Zieltext in ihrer Funktion missverstanden und führen zu einem Kontrast zur herrschenden Norm. Diese Problematik findet sich hauptsächlich als Problem bei der Übersetzung literarischer Texte.

Ein anschauliches Beispiel liefert Eco:

It would seem that to translate “oui, monsieur” as “Yes, sir”, or “sì signore” is a simple task. But when translating a nineteenth-century French novel, must we use “sir” (or “signore”) when “monsieur” appears in the original? Polite French people still address cab drivers as “Monsieur”, while it would seem exaggerated to use “Sir” in a similar circumstance in, say, New York. “Sir” would have to be kept if in the original text it is intended to represent a very formal relationship, between two strangers, or between a subaltern and his superior, while it seems improper (or even ironical) in more intimate circumstances. Referring to a passerby, in New York one would say “that guy”, while in Paris one would say “ce monsieur là” (“ce mec là” would already be slang). In Paris two neighbours entering the elevator together might greet each other with “bonjour, monsieur”, while in Italian “buongiorno, signore” would introduce an excessively formal note […]. (Eco 2001: 18)


4.2 Textnormative Konstellationen

Textnormative Konstellationen von interkulturellen Missverständnissen etablieren sich über die Übernahme von Textnormen der Ausgangskultur in die Zielkultur. Wie die konventionellen Konstellationen auch erscheinen diese dann zwar ‚im Kleid‘ der Zielsprache, wirken aber in der Zielsprache als Kontrast zur Norm4 und werden daher häufig als ‚fremd‘ abgelehnt. Das Wissen um interkulturell unterschiedliche Textnormen ist hauptsächlich für die Übersetzung von Wissenschaftstexten relevant (vgl. Kalverkämper & Weinrich 1986; Gerzymisch-Arbogast 1997).

Juliane House hat sich in ihren Arbeiten ausführlich mit dieser Problematik befasst und eine Fülle von Beispielen - auch für die textnormative Dimension - zur Verfügung gestellt (vgl. vor allem 1996c: 13), so dass es hier eigentlich kaum einer zusätzlichen Illustration bedarf. Dennoch soll im Folgenden auf eine noch wenig behandelte Textsorte hingewiesen werden, bei der die deutsche Norm besonders krass im Englischen wirkt und die englische Norm sicherlich nur positive Wirkungen auf den deutschen Empfänger haben kann: dem Absagebrief im Falle einer erfolglosen Bewerbung.5 Hier bewegen wir uns bereits nahe der Grenze zu den Lakoff’schen Höflichkeitsmaximen (1990), wobei House (1996c: 10) meint, dass von den drei Höflichkeitsgrundsätzen ‚Dräng dich nicht auf!‘, ‚Gib Interpretationsfreiheit!‘ und ‚Vermittle dem Adressaten ein gutes Gefühl‘ die beiden letzten im Deutschen anders gewichtet sind. Auch wenn es weniger der deutschen Norm entspricht, dem ‚Adressaten ein gutes Gefühl‘ zu vermitteln, dürfte hier die englische Norm wohl ausschließlich positiv wirken, was bei wissenschaftlichen Texten nicht unbedingt der Fall sein muss.
4.3 Zur Konstellation der Ironie

Schließlich soll noch kurz auf eine Konstellation interkultureller Missverständnisse eingegangen werden, die in ihrer ganzheitlichen Erfassung und Beschreibung besonders schwierig ist: die Ironie in Texten, die - zumal, wenn sie nur verdeckt und nicht offen angelegt ist - dem Übersetzer häufig unerkannt bleibt, insbesondere wenn die Konventionen des impliziten bzw. expliziten Ausdrucks für Ironie im Sprachenpaarvergleich unterschiedlich sind. Es handelt sich im Folgenden um ein Gedicht10, das die Problematik der nuklearen Verseuchung durch den Tschernobyl-Unfall zum Thema hat und das exemplarisch in fünf Sprachen übersetzt wurde (Gerzymisch-Arbogast & Mudersbach 1998). Das Ironiesystem wurde von Hildegard Seyl (1998: 274) entwickelt und für die Übersetzung in das Spanische konkretisiert (Gerzymisch-Arbogast et al. 1999: 314). Die Ironie manifestiert sich verdeckt über viele Textstellen hinweg und offen-explizit am Ende des Gedichts über die Garantie einer übergeordneten ‚Zentrale‘ für beste Güte und gesunde Vielfalt der Milch, die aber - trotz genauestem Einhalten der Vorschriften durch den Verbraucher - nicht eingelöst wird bzw. werden kann.11 Der folgende Ausschnitt konkretisiert verschiedene Formen der Ironie zu Beginn des Gedichts im Original und in der spanischen Übersetzung. Die Zahlen im Kästchen zeigen die Konkretisierung (= unterstrichene Textstellen) der vorgetäuschten ‚naiven‘ Haltung des Sprechers.

Deutsches Original:

Für höchstes Gut

Ich hatte einen Liter Milch gekauft - 4.1; 4.2 Ironie

„Axel-frisch-Milch 1,5% Fett“

„Bei + 10° C mindestens haltbar 1. Formen der Ironie bis 6.5.86“
5 Zusammenfassung

Der vorliegende Artikel wollte anhand von Beispielen zeigen, dass interkulturelle Missverständnisse auch möglicherweise nicht intendierte Sinnebenen in Texten konstituieren können. Für die Übersetzerin bedeutet dies, dass sie sich diese Textdimension bewusst machen muss, wenn missverständliche Muster oder Konstellationen vermieden werden sollen. In der Didaktik zum Übersetzen und Dolmetschen sollten daher entsprechende Inhalte in die wissenschaftliche Grundlegung der Ausbildung mit einbezogen werden. Für die Übersetzungs- und Dolmetschforschung schließlich heißt dies, dass die kontrastive Textdimension interkultureller Missverständnisse auch im Hinblick auf andere Sprachen- und Kulturpaare ein breites Spektrum lohnender Forschungsfragen und -desiderate aufwirft.





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