Das doppelte Lottchen von Erich Kästner Эрих Кестнер Двойная Лоттхен



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Дата17.07.2016
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In der Pause sitzt der befrackte Kapellmeister Palfy in der Garderobe der Sopranistin. Sie trinken einen Schluck Wein und fachsimpeln. Die Leute vom Theater reden immer vom Theater. Das ist nun einmal so. Da klopft es. „Herein!“
Der Inspizient tritt ein (входит помощник режиссера: «наблюдатель» /лат./ — следящий за тем, как проходят репетиции, спектакли; eintreten). „Endlich find ich Sie, Herr Professor (наконец-то я вас нашел, господин профессор)!“ ruft der alte zapplige Mann (восклицает пожилой: «старый» непоседливый/суетливый мужчина; zappeln — барахтаться; трепетать; сучить ногами, размахивать, двигать руками). „Man hat aus der Rotenturmstraße angeläutet (нам позвонили с улицы Роттентурм). Das Fräulein Tochter ist urplötzlich krank geworden (ваша дочь: «фройляйн дочь» совершенно неожиданно заболела). Der Herr Hofrat Strobl wurde sofort benachrichtigt (господин надворный советник был сразу же извещен; die Nachricht — весть, известие) und dürfte bereits am Krankenlager eingetroffen sein (и, видимо, уже прибыл к ложу больной; dürfen — модальный глагол, выражает разрешение /или с отрицанием запрещение/; предположение /обычно: dürfte/; eintreffen).“
Der Inspizient tritt ein. „Endlich find ich Sie, Herr Professor!“ ruft der alte zapplige Mann. „Man hat aus der Rotenturmstraße angeläutet. Das Fräulein Tochter ist urplötzlich krank geworden. Der Herr Hofrat Strobl wurde sofort benachrichtigt und dürfte bereits am Krankenlager eingetroffen sein.“
Der Herr Kapellmeister sieht blass aus (господин капельмейстер выглядит бледным; aussehen). „Dank dir schön, Herlitschka“, sagt er leise (спасибо тебе большое, Херличка, — говорит он тихо). Der Inspizient geht (помощник режиссера уходит).

„Hoffentlich ist es nichts Schlimmes (будем надеяться, что ничего серьезного: «плохого»; schlimm)“, meint die Sängerin (говорит певица). „Hat die Kleine schon die Masern gehabt (у малышки уже была корь)?“

„Nein“, sagt er und steht auf (нет, — говорит он и встает). „Entschuldige, Mizzi (прости, Мици)!“ Als die Tür hinter ihm zugefallen ist (когда за ним захлопнулась дверь; zufallen — закрываться, захлопываться), kommt er ins Rennen (он бросается бежать: «приходит он в бег»; rennen — бежать, мчаться).

Er telefoniert: „Hallo, Irene (он звонит: «Алло, Ирена»)!“

„Ja, Liebling? Ist denn schon Schluss (да, дорогой? Разве уже конец = ты уже закончил; der Schluss; schließen — закрывать, запирать; заканчивать)? Ich bin noch lange nicht ausgehfertig (я еще вовсе не готова, чтобы выйти/пойти /куда-либо/; lange — долго; noch lange nicht — еще далеко не; ausgehen — выходить; fertig — готовый)!“
Der Herr Kapellmeister sieht blass aus. „Dank dir schön, Herlitschka“, sagt er leise. Der Inspizient geht.

Hoffentlich ist es nichts Schlimmes“, meint die Sängerin. „Hat die Kleine schon die Masern gehabt?“

Nein“, sagt er und steht auf. „Entschuldige, Mizzi!“ Als die Tür hinter ihm zugefallen ist, kommt er ins Rennen.

Er telefoniert: „Hallo, Irene!“

Ja, Liebling? Ist denn schon Schluss? Ich bin noch lange nicht ausgehfertig!“


Er berichtet hastig (он поспешно сообщает/рассказывает), was er eben gehört hat (что он только что услышал). Dann sagt er (затем он говорит): „Ich fürchte, wir können uns heute nicht sehen (боюсь, /что/ мы не сможем сегодня увидиться)!“

„Natürlich nicht (конечно нет). Hoffentlich ist es nichts Schlimmes (надеюсь, что /там/ нет ничего серьезного: «плохого»). Hat die Kleine schon die Masern gehabt (у малышки уже была корь)?“

„Nein“, antwortet er ungeduldig (нет, — отвечает он нетерпеливо; die Geduld — терпение; dulden — терпеть; sich gedulden — иметь терпение). „Ich rufe dich morgen früh wieder an (завтра рано утром я тебе опять позвоню; anrufen).“ Dann hängt er ein (затем он вешает трубку; einhängen — повесить /телефонную/ трубку).

Ein Signal ertönt (раздается звонок /в театре/; das Signál — сигнал; знак). Die Pause ist zu Ende (антракт окончен; das Ende — конец). Die Oper und das Leben gehen weiter (опера и жизнь продолжаются: «идут дальше»).


Er berichtet hastig, was er eben gehört hat. Dann sagt er: „Ich fürchte, wir können uns heute nicht sehen!“

Natürlich nicht. Hoffentlich ist es nichts Schlimmes. Hat die Kleine schon die Masern gehabt?“

Nein“, antwortet er ungeduldig. „Ich rufe dich morgen früh wieder an.“ Dann hängt er ein.

Ein Signal ertönt. Die Pause ist zu Ende. Die Oper und das Leben gehen weiter.


Endlich ist die Oper aus (наконец опера закончилась)! Der Kapellmeister rast in der Rotenturmstraße die Stufen hoch (капельмейстер мчится вверх по ступенькам на улице Ротентурм; die Stufe). Resi öffnet ihm (ему открывает Рези). Sie hat noch den Hut auf (на ней еще /надета/ шляпка = она еще в шляпке), weil sie in der Nachtapotheke war (потому что она была в ночной аптеке; die Apothéke).

Der Hofrat sitzt am Bett (надворный советник сидит у кровати).

„Wie geht’s ihr denn (как она: «как же у нее идут /дела/)?“ fragt der Vater flüsternd (шепотом спрашивает папа; flüstern — шептать).

„Nicht gut“, antwortet der Hofrat (плохо: «не хорошо», — отвечает надворный советник). „Aber Sie können ruhig laut reden (вы можете спокойно говорить громко). Ich hab ihr eine Spritze gegeben (я ей сделал укол: «дал ей шприц»; geben).“


Endlich ist die Oper aus! Der Kapellmeister rast in der Rotenturmstraße die Stufen hoch. Resi öffnet ihm. Sie hat noch den Hut auf, weil sie in der Nachtapotheke war.

Der Hofrat sitzt am Bett.

Wie geht’s ihr denn?“ fragt der Vater flüsternd.

Nicht gut“, antwortet der Hofrat. „Aber Sie können ruhig laut reden. Ich hab ihr eine Spritze gegeben.“
Lottchen liegt hochrot und schwer atmend in den Kissen (Лотта, пылающе красная и тяжело дышащая, лежит на подушках; hoch — высокий). Sie hat das Gesicht schmerzlich verzogen (она болезненно исказила лицо; verziehen; der Schmerz — боль), als tue ihr der künstliche Schlaf, zu dem sie der alte Arzt gezwungen hat, sehr weh (словно искусственный сон, к которому ее принудил старый врач, причиняет ей сильную боль: «делает ей очень больно»; tun — делать; zwingen — вынуждать).

„Masern (корь)?“

„Keine Spur (ничего подобного: «ни следа»; die Spur)“, brummt der Hofrat (ворчит/бурчит советник).
Lottchen liegt hochrot und schwer atmend in den Kissen. Sie hat das Gesicht schmerzlich verzogen, als tue ihr der künstliche Schlaf, zu dem sie der alte Arzt gezwungen hat, sehr weh.

Masern?“

Keine Spur“, brummt der Hofrat.
Die Resi kommt ins Zimmer und schnüffelt Tränen hinunter (Рези заходит в комнату, всхлипывая/глотая слезы: «втягивая слезы вниз»; schnüffeln — нюхать, вынюхивать; сопеть, потягивать носом; die Träne).

„Nun nehmen Sie schon endlich den Hut ab (ну снимите вы уже наконец шляпку; abnehmen)!“ sagt der Kapellmeister nervös (нервно говорит капельмейстер).

„Ach ja, gewiss! Entschuldigen S’ (ах да, конечно! простите)!“ Sie setzt den Hut ab und behält ihn in der Hand (она снимает шляпку и держит: «оставляет» ее в руке).
Die Resi kommt ins Zimmer und schnüffelt Tränen hinunter.

Nun nehmen Sie schon endlich den Hut ab!“ sagt der Kapellmeister nervös.

Ach ja, gewiss! Entschuldigen S’!“ Sie setzt den Hut ab und behält ihn in der Hand.
Der Hofrat schaut die beiden fragend an (надворный советник вопросительно смотрит на обоих). „Das Kind macht offenbar eine schwere seelische Krise durch (ребенок очевидно переживает тяжелый душевный кризис; die Seele — душа; durchmachen — переживать; durch — через; machen — делать)“, meint er (говорит он). „Wissen Sie davon (вы знаете от чего)? Nein (нет)? Haben Sie wenigstens eine Vermutung (есть у вас хотя бы/по меньшей мере предположение; vermuten — предполагать; догадываться, подозревать)?“

Resi sagt: „Ich weiß freilich nicht (я, правда, не знаю), ob’s damit etwas zu schaffen hat (имеет ли к этому какое-либо отношение; schaffen — делать), aber (но) … Heut Nachmittag ist sie ausgegangen (сегодня во второй половине дня она куда-то ходила: «выходила»; ausgehen). Weil sie wen sprechen müsst’ (потому что ей с кем-то надо было поговорить)! Und eh sie ging (и, прежде чем она ушла), hat sie g’fragt (она спросила), wie sie am besten zur Kobenzallee käme (как лучше всего попасть на Кобенцаллее).“

„Zur Kobenzallee?“ fragt der Hofrat und schaut zu dem Kapellmeister zu (на Кобенцаллее? — спрашивает надворный советник и смотрит на капельмейстера).
Der Hofrat schaut die beiden fragend an. „Das Kind macht offenbar eine schwere seelische Krise durch“, meint er. „Wissen Sie davon? Nein? Haben Sie wenigstens eine Vermutung?“

Resi sagt: „Ich weiß freilich nicht, ob’s damit etwas zu schaffen hat, aber … Heut Nachmittag ist sie ausgegangen. Weil sie wen sprechen müsst’! Und eh sie ging, hat sie g’fragt, wie sie am besten zur Kobenzallee käme.“

Zur Kobenzallee?“ fragt der Hofrat und schaut zu dem Kapellmeister zu.


Palfy geht rasch nach nebenan und telefoniert (Палфи быстро выходит в соседнюю комнату и звонит по телефону; nebenan — возле, рядом). „War Luise heute Nachmittag bei dir (Луиза была у тебя сегодня во второй половине дня)?“

„Ja“, sagt eine weibliche Stimme (да, — говорит женский голос). „Aber wieso erzählt sie dir das (но почему она тебе это рассказала: «как так она тебе это рассказывает»)?“

Er gibt keine Antwort, sondern fragt weiter (он не дает ответа = не отвечает, а спрашивает дальше):

„Und was wollte sie (и что она хотела)?“

Fräulein Gerlach lacht ärgerlich (фройляйн Герлах раздраженно смеется; ärgerlich — сердитый, раздраженный). „Das lass dir nur auch von ihr erzählen (это пусть она тебе тоже сама расскажет: «дай ей/допусти ее саму рассказать об этом»)!“

„Antworte bitte (ответь, пожалуйста)!“

Ein Glück, dass sie sein Gesicht nicht sehen kann (счастье, что она не может видеть его лица)!
Palfy geht rasch nach nebenan und telefoniert. „War Luise heute Nachmittag bei dir?“

Ja“, sagt eine weibliche Stimme. „Aber wieso erzählt sie dir das?“



Er gibt keine Antwort, sondern fragt weiter:

Und was wollte sie?“



Fräulein Gerlach lacht ärgerlich. „Das lass dir nur auch von ihr erzählen!“

Antworte bitte!“



Ein Glück, dass sie sein Gesicht nicht sehen kann!
„Wenn man’s genau nimmt (если быть точной; nehmen — брать), kam sie, um mir zu verbieten, deine Frau zu werden (она приходила, чтобы запретить мне быть твоей женой)!“ erwidert sie gereizt (раздраженно отвечает она; reizen — раздражать /например кожу/; обижать, дразнить, вызывать).

Er murmelt etwas und legt den Hörer auf (он что-то бормочет и кладет трубку).

„Was fehlt ihr denn (что с ней: «что ей не хватает»)?“ fragt Fräulein Gerlach (спрашивает фройляйн Герлах). Dann merkt sie (затем она замечает), dass das Gespräch getrennt ist (что разговор прерван: «разъединен»; trennen — разделять, разъединять). „So ein kleines Biest (вот тварь/бестия)“, sagt sie halblaut (вполголоса говорит она; halb — половина; laut — громкий). „Kämpft mit allen Mitteln (борется всеми средствами; das Mittel)! Legt sich hin (укладывается /в постель/; sich hinlegen — лечь, прилечь) und spielt krank (и разыгрывает/изображает больную = симулирует; spielen — играть)!“
Wenn man’s genau nimmt, kam sie, um mir zu verbieten, deine Frau zu werden!“ erwidert sie gereizt.

Er murmelt etwas und legt den Hörer auf.

Was fehlt ihr denn?“ fragt Fräulein Gerlach. Dann merkt sie, dass das Gespräch getrennt ist. „So ein kleines Biest“, sagt sie halblaut. „Kämpft mit allen Mitteln! Legt sich hin und spielt krank!“




Der Hofrat verabschiedet sich (надворный советник прощается) und gibt noch einige Anweisungen (и дает еще некоторые указания; weisen — указывать). Der Kapellmeister hält ihn an der Tür zurück (капельмейстер удерживает/задерживает его у двери; zurückhalten). „Was fehlt dem Kind (что с ребенком)?“

„Nervenfieber (нервная лихорадка; das Fieber). — Ich komme morgen in der Früh wieder vorbei (завтра пораньше я опять зайду; früh — рано; die Frühe — рань; vorbeikommen). Gute Nacht wünsch ich (желаю спокойной ночи).“

Der Kapellmeister geht ins Kinderzimmer (капельмейстер идет в детскую), setzt sich neben das Bett und sagt zu Resi (садится рядом с кроватью и говорит Рези): „Ich brauche Sie nicht mehr (вы мне больше не нужны/не понадобитесь). Schlafen Sie gut (спокойной ночи: «спите хорошо»)!“

„Aber es ist doch besser (но все же лучше)…“

Er schaut sie an (он смотрит на нее).

Sie geht (она уходит). Sie hat den Hut noch immer in der Hand (она все еще держит в руке свою шляпку).


Der Hofrat verabschiedet sich und gibt noch einige Anweisungen. Der Kapellmeister hält ihn an der Tür zurück. „Was fehlt dem Kind?“

Nervenfieber. — Ich komme morgen in der Früh wieder vorbei. Gute Nacht wünsch ich.“



Der Kapellmeister geht ins Kinderzimmer, setzt sich neben das Bett und sagt zu Resi: „Ich brauche Sie nicht mehr. Schlafen Sie gut!“

Aber es ist doch besser …“



Er schaut sie an.

Sie geht. Sie hat den Hut noch immer in der Hand.
Er streichelt das kleine heiße Gesicht (он гладит маленькое горячее личико). Das Kind erschrickt im Fieberschlaf (ребенок пугается в лихорадочном сне = в бреду) und wirft sich wild zur Seite (и резко: «дико» бросается в сторону; werfen — бросать).

Der Vater sieht sich im Zimmer um (папа оглядывает комнату; sich umsehen — оглядываться, озираться). Der Schulranzen liegt fertig gepackt auf dem Pultsitz (приготовленный школьный ранец лежит запакованный на сидении у бюро; fertig — готовый). Daneben hockt Christl, die Puppe (рядом сидит Кристл, кукла).


Er streichelt das kleine heiße Gesicht. Das Kind erschrickt im Fieberschlaf und wirft sich wild zur Seite.

Der Vater sieht sich im Zimmer um. Der Schulranzen liegt fertig gepackt auf dem Pultsitz. Daneben hockt Christl, die Puppe.
Er steht leise auf (он тихонько встает; aufstehen), holt die Puppe (берет куклу; holen — доставать, приностить), löscht das Licht aus (выключает/гасит свет; auslöschen) und setzt sich wieder ans Bett (и снова садится у кровати).

Nun sitzt er im Dunkeln und streichelt die Puppe (теперь он сидит в темноте и гладит куклу; das Dunkeln; dunkeln — темнеть; dunkel — темно), als wäre sie das Kind (как будто она ребенок). Ein Kind, das vor seiner Hand nicht erschrickt (ребенок, который не пугается его руки; erschrecken).


Er steht leise auf, holt die Puppe, löscht das Licht aus und setzt sich wieder ans Bett.

Nun sitzt er im Dunkeln und streichelt die Puppe, als wäre sie das Kind. Ein Kind, das vor seiner Hand nicht erschrickt.


Neuntes Kapitel (девятая глава)
Herrn Eipeldauers Fotos stiften Verwirrung (фотографии господина Айпельдауэра приводят /всех/ в замешательство; stiften — учредить, основать; делать, творить; die Verwirrung — путаница, замешательство; смущение; verwirren — спутывать, запутывать; смущать, сбивать с толку) — Ja, ist es denn überhaupt Lotte (да, а это, вообще-то, Лотта)? — Fräulein Linnekogel wird ins Vertrauen gezogen (фройляйн Линнекогель открывают тайну: «фройляйн Линнекогель становится втянута в доверие»; das Vertrauen — доверие; vertrauen — доверять; ziehen — тянуть, тащить) — Verbrannte Schweinsripperl und zerbrochenes Geschirr (подгоревшие свиные ребрышки и разбитая посуда; verbrennen — сжигать; brennen — гореть; das Schwein — свинья; die Rippe — ребро; zerbrechen) — Luise beichtet fast alles (Луиза признается/исповедуется почти во всем) — Warum antwortet Lotte nicht mehr (почему Лотта больше не отвечает)?

Der Chefredakteur der Münchner Illustrierten, Doktor Bernau (главный редактор мюнхенского иллюстрированного журнала, доктор Бернау), stöhnt auf (застонал; aufstöhnen — застонать; stöhnen — стонать). „Sauregurkenzeit (мертвый сезон; sauer — кислый; die Gurke — огурец; saure Gurken — соленые огурцы; die Sauregurkenzeit , Saurengurkenzeit — мертвый сезон, летнее затишье /в политической деятельности/: «время соленых огурцов»), meine Liebe (моя дорогая)! Wo sollen wir ein aktuelles Titelbild hernehmen (откуда нам взять актуальную титульную фотографию /на первую страницу/; der Titel — заголовок, заглавие) und nicht stehlen (и не украсть)?“

Frau Körner, die an seinem Schreibtisch steht, sagt (фрау Кернер, которая стоит у его письменного стола, говорит): „Neopress hat Fotos von der neuen Meisterin im Brustschwimmen geschickt (Неопресс прислал фотографии новой чемпионки по плаванью в стиле брасс; die Brust — грудь; das Schwimmen; schwimmen — плавать).“

„Ist sie hübsch (она красивая)?“

Die junge Frau lächelt (молодая женщина улыбается). „Fürs Schwimmen reicht es (для плавания достаточно/хватает; reichen — протягивать; хватать, быть достаточным).“


Der Chefredakteur der Münchner Illustrierten, Doktor Bernau, stöhnt auf. „Sauregurkenzeit, meine Liebe! Wo sollen wir ein aktuelles Titelbild hernehmen und nicht stehlen?“

Frau Körner, die an seinem Schreibtisch steht, sagt: „Neopress hat Fotos von der neuen Meisterin im Brustschwimmen geschickt.“

Ist sie hübsch?“



Die junge Frau lächelt. „Fürs Schwimmen reicht es.“
Doktor Bernau winkt entmutigt ab (доктор Бернау безнадежно отмахивается; der Mut — мужество; entmutigen — лишать мужества, приводить в уныние; обескураживать; abwinken — отмахнуться; winken — махать). Dann kramt er auf dem Tisch (затем он копается на столе). „Ich hab doch da neulich von irgend so’nem ulkigen (я же недавно от некоего одного такого забавного/потешного; so’nem = so einem) Dorflichtbildkünstler (деревенского фотографа; das Dorf — деревня; das Bild — картинка, изображение, фото; der Künstler — художник) Fotos geschickt gekriegt (получил фотографии: «получил посланными»; schicken — посылать)! Zwillinge waren darauf (на них были близнецы)!“ Er wühlt zwischen Aktendeckeln und Zeitungen (он копается/роется между обложками папок и газетами; der Deckel — крышка; die Zeitung). „Paar reizende kleine Mädels (пара прелестных/очаровательных маленьких девчушек; das Mädel — девушка)! Zum Schießen ähnlich (убийственно похожи: «для застреливания = застрелиться как похожи»; schießen — стрелять)! He, wo seid ihr denn (хе, где же вы), ihr kleinen Frauenzimmer (вы, маленькие девчонки; das Frauenzimmer — женщина, баба)? So etwas gefällt dem Publikum immer (такое публике всегда нравится; das Publikum). Eine gefällige Unterschrift dazu (/и/ привлекательную подпись к этому). Wenn schon nichts Aktuelles (если уж ничего актуального), dann eben ein Paar hübsche Zwillinge (тогда хотя бы пару хорошеньких близнецов; eben — как раз)! Na endlich (ну, наконец-то)!“ Er hat das Kuvert mit den Fotos entdeckt (он нашел: «обнаружил» конверт с фотографиями; das Kuvért), schaut die Bilder an und nickt beifällig (смотрит на изображения и одобрительно кивает; anschauen; der Beifall — одобрение; аплодисменты). „Wird gemacht (будет сделано), Frau Körner!“ Er reicht ihr die Fotos (он протягивает ей фото).
Doktor Bernau winkt entmutigt ab. Dann kramt er auf dem Tisch. „Ich hab doch da neulich von irgend so’nem ulkigen Dorflichtbildkünstler Fotos geschickt gekriegt! Zwillinge waren darauf!“ Er wühlt zwischen Aktendeckeln und Zeitungen. „Paar reizende kleine Mädels! Zum Schießen ähnlich! He, wo seid ihr denn, ihr kleinen Frauenzimmer? So etwas gefällt dem Publikum immer. Eine gefällige Unterschrift dazu. Wenn schon nichts Aktuelles, dann eben ein Paar hübsche Zwillinge! Na endlich!“ Er hat das Kuvert mit den Fotos entdeckt, schaut die Bilder an und nickt beifällig. „Wird gemacht, Frau Körner!“ Er reicht ihr die Fotos.
Nach einiger Zeit blickt er schließlich hoch (некоторое время спустя он наконец поднимает глаза; hoch — высоко; blicken — глядеть), weil seine Mitarbeiterin nichts sagt (так как его сотрудница молчит: «ничего не говорит»). „Nanu!“ ruft er (ну же! — восклицает он). „Körner! Sie stehen ja da wie Lots Weib als Salzsäule (вы стоите прямо как жена Лота в виде соляного столпа; das Weib — женщина, баба; die Säule — колонна, столб)! Aufwachen (проснитесь: «проснуться»; wachen — бодрствовать; wach — бодрствующий)! Oder ist Ihnen schlecht geworden (или вам стало плохо; werden — становиться)?“

„Ein bisschen, Herr Doktor (немножко, господин доктор)!“ Ihre Stimme schwankt (ее голос дрожит: «колеблется»; schwanken — качаться, шататься; колебаться). „Es geht schon wieder (мне уже лучше: «уже снова идет»).“ Sie starrt auf die Fotos (она уставилась/ неподвижно смотрит на фотографии). Sie liest den Absender (она читает, кто отправитель; senden — посылать; absenden — отсылать). „Josef Eipeldauer, Photograph, Seebühl am Bühlsee.“

In ihrem Kopf dreht sich alles (в ее голове все перемешалось: «все вертится/крутится»).
Nach einiger Zeit blickt er schließlich hoch, weil seine Mitarbeiterin nichts sagt. „Nanu!“ ruft er. „Körner! Sie stehen ja da wie Lots Weib als Salzsäule! Aufwachen! Oder ist Ihnen schlecht geworden?“

Ein bisschen, Herr Doktor!“ Ihre Stimme schwankt. „Es geht schon wieder.“ Sie starrt auf die Fotos. Sie liest den Absender. „Josef Eipeldauer, Photograph, Seebühl am Bühlsee.“



In ihrem Kopf dreht sich alles.
„Suchen Sie das geeignetste Bild aus (выберите самую подходящую фотографию; aussuchen — подыскивать, выбирать; suchen — искать; sich eignen — подходить, годиться; eigen — свойственный, присущий), und dichten Sie eine Unterschrift (и сочините /такую/ подпись; unterschreiben — подписывать), dass unseren Lesern das Herz im Leibe lacht (чтобы у наших читателей сердце порадовалось: «сердце в теле посмеялось»; der Leib)! Sie können das ja erstklassig (вы ведь умеете /делать/ это первоклассно)!“

„Vielleicht sollten wir sie doch nicht bringen (может быть, нам все же не следует их помещать; bringen — приносить)“, hört sie sich sagen (слышит она себя говорящей /эти слова/).

„Und warum nicht, hochgeschätzte Kollegin (и почему нет, высокоуважаемая коллега; hoch — высоко; schätzen — ценить)?“

„Ich halte die Aufnahmen nicht für echt (я считаю снимки неподлинными: die Aufnahme; aufnehmen — снимать, фотографировать).“


Suchen Sie das geeignetste Bild aus, und dichten Sie eine Unterschrift, dass unseren Lesern das Herz im Leibe lacht! Sie können das ja erstklassig!“

Vielleicht sollten wir sie doch nicht bringen“, hört sie sich sagen.

Und warum nicht, hochgeschätzte Kollegin?“

Ich halte die Aufnahmen nicht für echt.“


„Zusammenkopiert, was (фотомонтаж, что ли; zusammen — вместе; kopieren — копировать)?“ Doktor Bernau lacht (доктор Бернау смеется). „Da tun Sie dem Herrn Eipeldauer entschieden zu viel Ehre an (тут вы оказываете решительно слишком много чести господину Айпельдауэру; die Ehre; antun — причинять, доставлять; entscheiden — решать). So raffiniert ist der nicht (не такой уж он утонченный/изощренный)! Also, rasch ans Werk (итак, быстро за дело), liebwerte Dame (милая дама)! Die Unterschrift hat bis morgen Zeit (подпись имеет время = подождет до завтра). Ich kriege den Text noch zu Gesicht (я еще просмотрю текст: «я получу текст еще к лицу»), bevor Sie ihn in Satz geben (прежде чем вы его отдадите в набор; der Satz — предложение; тезис; набор).“ Er nickt und beugt sich über neue Arbeit (он кивает и склоняется над новой работой).

Sie tastet sich hinüber in ihr Zimmer (она на ощупь добирается до своего кабинета; tasten — ощупывать, искать ощупью), sinkt in ihren Sessel (опускается в свое кресло), legt die Fotos vor sich hin (кладет перед собой фотографии) und presst die Hände an die Schläfen (и прижимает = прикладывает руки к вискам; die Schläfe).


Zusammenkopiert, was?“ Doktor Bernau lacht. „Da tun Sie dem Herrn Eipeldauer entschieden zu viel Ehre an. So raffiniert ist der nicht! Also, rasch ans Werk, liebwerte Dame! Die Unterschrift hat bis morgen Zeit. Ich kriege den Text noch zu Gesicht, bevor Sie ihn in Satz geben.“ Er nickt und beugt sich über neue Arbeit.


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